„Der Bote“, die Zeitschrift des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e.V., bietet in der Juli-Ausgabe (Nr. 14-2021) einen kleinen Schwerpunkt zum Thema Familienforschung.
Darüber hinaus informiert das aktuelle Heft über den deutschen Fußballspieler Siegfried Grams (1942 – 2014), der zwischen 1961 bis 1974 u.a. für Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 spielte, über sieben um 1800 v. Chr. angelegte heidnische Hügelgräber, Kinos in Herne, Herner und Eickeler Notgeld aus dem Jahr 1921, die alte Bauernschaft Börnig in der ehemaligen Grafschaft Mark und den Gutshof Gysenberg. Ein Blick in das Heft lohnt also …
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Hiermit lädt Sie die Martin-Opitz-Bibliothek zu einem Seminar in der MOB ein, das an zwei verschiedenen Terminen angeboten wird: Montag, 05. Juli 2021, 12:00 Uhr und Donnerstag, 26. August 2021, 11:00 Uhr André Wilbrandt: "Ad fontes!“ – Zu den Quellen! Die historischen Quellen der Martin-Opitz-Bibliothek im Spiegel der Historischen Grundwissenschaften Inhalt: Die Martin-Opitz-Bibliothek lädt Sie dazu ein, ihre Jahrhunderte alten Bestände kennen zu lernen. InteressentInnen werden historische Quellen von Akten und Urkunden bis hin zu Siegeln und Münzen vorgestellt und mithilfe der Historischen Grundwissenschaften kontextualisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, historisch Interessierten einen Überblick über die Historischen Grundwissenschaften am Beispiel konkreter historischer Quellen zu liefern. Grundbegriffe, Problematiken und Wissenschaftsschwerpunkte sollen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung. Bitte nutzen Siehierzu das vorbereitete _Anmeldeformular: http://www.martin-opitz-bibliothek.de/de/uber-die-mob/veranstaltungen/andre-wilbrandt-ad-fontes-quellen-der-martin-opitz-bibliothek Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf 15 Personen begrenzt. Referent: André Wilbrandt studiert Geschichte und Antike Kulturen Ägyptens und Vorderasiens an der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster. Seit Dezember 2019 arbeitet er als Projektmitarbeiter in der Martin-Opitz-Bibliothek und gestaltet die Öffentlichkeitsarbeit auf den sozialen Netzwerken der Bibliothek. Zu seinem Aufgabenbereich gehört der Umgang mit den antiken Beständen der Bibliothek, weshalb es ihm ein besonderes Anliegen ist, das faszinierende, historische Quellenmaterial einem breiten Publikum vorzustellen. Informationen für Ihren Besuch: Um Ihren Besuch der Martin-Opitz-Bibliothek während der Corona-Pandemie so sicher wie möglich zu gestalten, haben wir ein Hygienekonzept umgesetzt. Beachten Sie bitte bei Ihrem Besuch folgende Regelungen: Tragen Sie bitte im Gebäude der MOB einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz. Nutzen Sie bitte die bereitgestellten Desinfektionsmittelspender Halten Sie bitte Abstand zu anderen Personen von mindestens 1,5 Metern (die Bestuhlung wird entsprechend angeordnet; bitte verschieben Sie die Stühle nicht eigenständig) Beachten Sie bitte die allgemeinen Hygieneregeln, insbesondere die Nies- und Husten-Etikette Kommen Sie bitte nicht zu den Vorträgen, wenn Sie sich krank fühlen Wir erfassen beim Betreten des Vortragsraums die Kontaktdaten aller TeilnehmerInnen, um eine Nachverfolgung von etwaigen Infektionsketten zu ermöglichen. Die Kontaktdaten werden einzeln erfasst und nach zwei Wochen vernichtet. Grundlage ist die Landes-Corona-Schutzverordnung in der geltenden Fassung und die zugehörigen Durchführungsbestimmungen. Die MOB wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Stadt Herne ist Stifter und Zuwendungsgeber; der Landschaftsverband Westfalen-Lippe leistet einen jährlichen Zuschuss. Mit freundlichen Grüßen Anja Gropp Hinweis: Während der Veranstaltungen der Martin-Opitz-Bibliothek werden Fotos zu Zwecken der Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Sie haben das Recht, dem zu widersprechen. Näheres hierzu finden Sie unter: https://www.martin-opitz-bibliothek.de/de/datenschutzerklarung Fragen, Antworten, Tipps und Informationen an jedem vierten Freitag im Monat Kaum ein Ahnenforscher oder eine Ahnenforscherin wäre ohne Hilfe anderer Forscherinnen und Forscher erfolgreich in der Erforschung der eigenen Familiengeschichte. Eines der wichtigsten Hilfsmittel für die Genealogie ist der Wissensaustausch. Dies steht im Fokus der Roland-Werkstatt für Familienforschung, die am Freitag, dem 25. Juni 2021 wieder online auf ZOOM stattfand und so viele Familienforscherinnen und -forscher aus dem In- und Ausland zusammenbrachte. Unter der Moderation der Roland-Vorsitzenden Angela Sigges konnte man Fragen über die eigene Genealogie an den Teilnehmerkreis stellen. ZOOM ermöglicht es auch, den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Dokumente auf dem Bildschirm zu zeigen, zu denen man eine Lesehilfe benötigte oder um den anderen hilfreiche Datenbanken und Internetseiten zu zeigen. So stellte Heiko Hungerige die genealogische Internetplattform "Geneanet" kurz vor, um einer Teilnehmerin aus Österreich bei der Suche nach ihren Vorfahren behilflich zu sein. Ein Teilnehmer zeigte eine Taufbucheintragung aus dem 18. Jahrhundert, in dem der Schreiber damals zwar die Vornamen und den Familiennamen des Täuflings eingetragen hatte, aber anstatt der Namen der Eltern nur ein "N. N." aufschrieb. Über die Gründe, warum diese Eintragung so erfolgte, konnte im Teilnehmerkreis nur spekuliert werden. Dieses Rätsel wird sich natürlich nie lösen lassen. Die Eltern nur mit "N. N." angegeben - Ein Rätsel, das sich nicht lösen lässt! Es folgten weitere Fragen, Informationen und Tipps, die die zweistündige Online-Veranstaltung voll ausfüllten.
Im Anschluss lud Angela Sigges die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum "Virtuellen Roland-Cafe" ein, in dem genealogische und nicht genealogische Gespräche in entspannter familiärer Atmosphäre zum Inhalt gehörten. Es entwickelten sich so interessante Gesprächsthemen, dass die virtuelle Tür des "Roland-Cafes" erst in der Nacht um 2.30 Uhr geschlossen wurde. Das Center für Familiengeschichte Dortmund signalisierte, dass die Roland-Werkstatt für Familienforschung ab sofort und Berücksichtigung der Corona-Schutzvorschriften wieder persönlich in dessen Räumen stattfinden kann. Da die nächste Roland-Werkstatt erst Ende August 2021 stattfindet, bleibt dem Roland-Vorstand noch genügend Zeit, über eine hybride Form - persönliches Treffen mit gleichzeitigem Onlinetreff auf ZOOM - nachzudenken und die Möglichkeiten dazu zu erörtern. Ahnenforschung geht in die Breite: Wer seine Ahnen bis in die 12. oder 14. Generation erforscht hat, wird schnell feststellen, dass die von den gängigen Genealogie-Programmen ausgegebenen Ahnentafeln im Format deutlich breiter als hoch sind. Passende Rahmen dafür sind kaum zu finden und müssen in der Regel angefertigt werden. Und auch so manche Wohnzimmerwand ist einfach „zu kurz“, um der Ahnentafel einen würdigen Platz zu bieten. Vorgestellt werden soll daher im Folgenden eine Möglichkeit, eine Ahnentafel in „komprimierter“ Form zu erstellen, sodass sie in einem üblichen DIN-Format ausgedruckt werden kann. Mit jeder aufsteigenden Generation verdoppelt sich die Anzahl unserer Vorfahren: In der 12. Ahnengeneration, also ungefähr zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648), sind es bereits knapp über 4000 (sofern sie denn alle erforscht sind) – eine Herausforderung für jede grafische Darstellung. Hinzu kommt, dass in jeder Ahnentafel früher oder später zwangsläufig Ahnenimplex auftritt: Nämlich immer dann, wenn die Nachfahren von zwei oder mehreren Geschwistern (sog. „Ahnengeschwister“, vgl. Richter, 1997), die Vorfahren des/der Probanden/-in sind, in späteren Generationen wieder untereinander heiraten und Nachkommen haben. In den Ahnentafeln dieser Nachkommen treten die Eltern („primärer Implex“) und alle weiteren Vorfahren („sekundärer Implex“) dieser Ahnengeschwister notwendigerweise doppelt (oder sogar mehrfach) auf. Die Vorfahren dieser Ahnengeschwister besetzen also mehrere Ahnenpositionen in der Ahnentafel und haben dementsprechend auch mehrere Kekule-Nummern. Während in bürgerlichen Ahnentafeln (bis zu 12 bis 14 Generationen) einzelne Ahnen um die 10-mal vorkommen, finden sich in dynastischen Ahnentafeln (bis zu 40 Generationen) Vorfahren, die mehr als 10.000-mal auftreten (vgl. Hungerige, 2020a). Die gängigen Genealogie-Programme bieten für die Darstellung von Ahnenimplex üblicherweise zwei Lösungen: Entweder wird nur die erste aufsteigende Ahnenlinie dargestellt und alle weiteren ausgeblendet, oder es werden alle Implex-Linien dargestellt, wodurch es aber zu mehreren identischen „Ahnenschläuchen“ in der grafischen Darstellung kommt. Zufriedenstellend ist keine dieser Lösungen. Denn die eigentliche Struktur der verwandtschaftlichen Beziehungen als „Ahnennetz“ wird dadurch nicht erfasst (vgl. Richter, 2009; Rutherford, 2018; Hungerige, 2020b).
Es soll demnächst der Öffentlichkeit vorgestellt werden; ein umfangreiches, von Weert Meyer (Leer/Ostfr.) erstelltes Handbuch dazu ist fast abgeschlossen. Die Grundstruktur des hier gezeigten Beispiels einer „komprimierten“ Ahnentafel im DIN-Format wurde mit „AhnenImplex“ erstellt und anschließend mit Word für Windows nachbearbeitet. „AhnenImplex“ bietet zahlreiche grafische Ausgabemöglichkeiten, darunter verschiedene Darstellungsformen von Ahnen- und Nachfahrentafeln, die nahezu beliebig mit Namen, Lebensdaten, Kekule-Nummern oder statistischen Kennzahlen (Ahnenhäufigkeit, summarischer biologischer Verwandtschaftsgrad, Verwandtschafts- und Inzuchtkoeffizient usw.) ergänzt werden können. Um das „Ahnennetz“ in möglichst kompakter Form darstellen zu können, wurden lediglich die Kekule-Nummern für die Ausgabe gewählt, da Namen und Lebensdaten zu allen Personen die Abbildung zu sehr in die Breite gezogen hätten. Aus demselben Grund wurde auch auf die übliche „Laufrichtung“ der Kekule-Nummern (aufsteigend und von links nach rechts) verzichtet. Mit diesen Vorgaben optimiert das Programm dann selbstständig eine möglichst kompakte Darstellungsform. Die nachfolgende Abbildung zeigt das zunächst noch schlichte Ergebnis: Da „AhnenImplex“ die Grafik im png-Format liefert, kann diese Datei problemlos mit einem Grafikprogramm nachbearbeitet werden (in diesem Fall mit dem Windows-Bordmittel „Paint“). So wurden in einem nächsten Schritt alle „Ahnengeschwister“ farblich markiert, um die verwandtschaftliche Vernetzung innerhalb der Ahnentafel besser zu veranschaulichen. Alle weiteren Bearbeitungsschritte erfolgten dann mit Word für Windows: Ausgewählte Ahnen wurden mit Namen und Lebensdaten beschriftet, sog. „Spitzenahnen“ sind blau markiert. Rechts oben wurde eine sog. „Verschwisterungsliste“ eingefügt, die die Ahnengeschwister mit den jeweils kleinsten Ahnennummern (AN) nach Kekule und die jeweiligen durch Implex „ausgefallenen Ahnennummern“ der Geschwistereltern zeigt (vgl. Richter, 1987; ausführlich dazu Richter, 1997, und Hungerige, 2020a). Darunter ist in der Grafik die Zunahme des Ahnenimplex‘ über k = 15 Generationen zu sehen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass sich der Ahnenimplex nur in den Generationen erhöht, in denen tatsächlich auch Ahnen „ausfallen“ (primärer Implex). In den Generationen k = 12 sowie k = 14 und 15 bleibt der Implex im Vergleich zu den vorhergehenden Generationen gleich, da nur sekundärer Implex auftritt. Eine pdf-Datei dieser Ahnentafel kann hier in höherer Auflösung heruntergeladen werden:
Ist die Ahnentafel fertig gestellt, kann sie in jedem Copy-Shop im DIN-A0- oder DIN-A1-Format ausgedruckt werden. Einen passenden Rahmen dazu zu finden, wird dann kein Problem mehr sein. Literatur
[Hu] Roland-Online-Vortrag über digitale Forschungsquellen und Ost- und Westpreußen begeistert Publikum!9/6/2021 Clemens Draschba stellte Forschungsmöglichkeiten in polnischen Staatsarchiven vor. Zum Schluss quoll der Chat mit Begeisterungsbekundungen über! Clemens Draschba referierte vor über 100 Interessierten über digitale Online-Quellen, Online-Findmittel und Forschungsstrategien für die Vorfahrensuche in polnischen Staatsarchiven. Zur Unterstützung dieser Wissensvermittlung benutzte er eine hervorragend erstellte Powerpoint-Präsentation, die das Thema visuell sehr gut darstellte. Sehr interessant und hilfreich war auch die Abhandlung zur Landschaft und Tektonik der polnischen Staatsarchive und die Erläuterungen der Zusammensetzung der Signaturen, um gesuchte Informationen finden zu können. Im weiteren Verlauf bot der "rote Faden" des Vortrages Informationen zur Recherche nach primären Personenstandsquellen, wie der Ortssuche, der Suche nach Standesämtern und Kirchenakten. Zum Schluss führte der Referent das "Allensteiner Indexierungsprojekt" live vor und bot dazu Tipps und Tricks, die noch wenig bekannt waren. Ein sehr hervorragender zweistündiger Vortrag mit einer Fülle von Informationen, der das Publikum begeisterte. Es ist immer wieder bewundernswert, was einzelne Gruppen von Forscherinnen und Forschern an genealogischen Hilfestellungen auf die Beine stellen. Dafür kann man ihnen nicht genug danken.
Das Handout zum Vortrag von Clemens Draschba kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden: https://namensindex.org/handout.pdf Das Allensteiner Indexierungsprojekt findet man unter folgendem Link: https://namensindex.org/ |
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