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Eine „komprimierte“ Ahnentafel als Wandschmuck

20/6/2021

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Ahnenforschung geht in die Breite: Wer seine Ahnen bis in die 12. oder 14. Generation erforscht hat, wird schnell feststellen, dass die von den gängigen Genealogie-Programmen ausgegebenen Ahnentafeln im Format deutlich breiter als hoch sind. Passende Rahmen dafür sind kaum zu finden und müssen in der Regel angefertigt werden. Und auch so manche Wohnzimmerwand ist einfach „zu kurz“, um der Ahnentafel einen würdigen Platz zu bieten.
Vorgestellt werden soll daher im Folgenden eine Möglichkeit, eine Ahnentafel in „komprimierter“ Form zu erstellen, sodass sie in einem üblichen DIN-Format ausgedruckt werden kann.

Mit jeder aufsteigenden Generation verdoppelt sich die Anzahl unserer Vorfahren: In der 12. Ahnengeneration, also ungefähr zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648), sind es bereits knapp über 4000 (sofern sie denn alle erforscht sind) – eine Herausforderung für jede grafische Darstellung. Hinzu kommt, dass in jeder Ahnentafel früher oder später zwangsläufig Ahnenimplex auftritt: Nämlich immer dann, wenn die Nachfahren von zwei oder mehreren Geschwistern (sog. „Ahnengeschwister“, vgl. Richter, 1997), die Vorfahren des/der Probanden/-in sind, in späteren Generationen wieder untereinander heiraten und Nachkommen haben. In den Ahnentafeln dieser Nachkommen treten die Eltern („primärer Implex“) und alle weiteren Vorfahren („sekundärer Implex“) dieser Ahnengeschwister notwendigerweise doppelt (oder sogar mehrfach) auf. Die Vorfahren dieser Ahnengeschwister besetzen also mehrere Ahnenpositionen in der Ahnentafel und haben dementsprechend auch mehrere Kekule-Nummern. Wäh­rend in bürgerlichen Ahnentafeln (bis zu 12 bis 14 Generationen) einzelne Ahnen um die 10-mal vorkommen, finden sich in dynastischen Ahnentafeln (bis zu 40 Generationen) Vorfahren, die mehr als 10.000-mal auftreten (vgl. Hungerige, 2020a).
Die gängigen Genealogie-Programme bieten für die Darstellung von Ahnenimplex üblicherweise zwei Lösungen: Entweder wird nur die erste aufsteigende Ahnenlinie dargestellt und alle weiteren ausgeblendet, oder es werden alle Implex-Linien dargestellt, wodurch es aber zu mehreren identischen „Ahnenschläuchen“ in der grafischen Darstellung kommt. Zufriedenstellend ist keine dieser Lösungen. Denn die eigentliche Struktur der verwandtschaftlichen Beziehungen als „Ahnennetz“ wird dadurch nicht erfasst (vgl. Richter, 2009; Rutherford, 2018; Hungerige, 2020b).
Bild
Abhilfe schafft hier das nicht einfache, aber sehr leistungsstarke Genealogie-Programm „AhnenImplex“ von Martin Jülich (Chemnitz). Dieses auf Anregung von Arndt Richter entwickelte und bisher ausschließlich privat genutzte Programm eignet sich v.a. für die statistische und grafische Analyse von Ahnentafeln mit Implex auf der Grundlage der „Quantitativen Genealogie“ von Siegfried Rösch (1899 – 1984; vgl. Rösch, 1955).
Es soll demnächst der Öffentlichkeit vorgestellt werden; ein umfangreiches, von Weert Meyer (Leer/Ostfr.) erstelltes Handbuch dazu ist fast abgeschlossen.
Die Grundstruktur des hier gezeigten Beispiels einer „komprimierten“ Ahnentafel im DIN-Format wurde mit „AhnenImplex“ erstellt und anschließend mit Word für Windows nachbearbeitet. „AhnenImplex“ bietet zahlreiche grafische Ausgabemöglichkeiten, darunter verschiedene Darstellungsformen von Ahnen- und Nachfahrentafeln, die nahezu beliebig mit Namen, Lebensdaten, Kekule-Nummern oder statistischen Kennzahlen (Ahnenhäufigkeit, summarischer biologischer Verwandtschaftsgrad, Verwandtschafts- und Inzuchtkoeffizient usw.) ergänzt werden können. Um das „Ahnennetz“ in möglichst kompakter Form darstellen zu können, wurden lediglich die Kekule-Nummern für die Ausgabe gewählt, da Namen und Lebensdaten zu allen Personen die Abbildung zu sehr in die Breite gezogen hätten. Aus demselben Grund wurde auch auf die übliche „Laufrichtung“ der Kekule-Nummern (aufsteigend und von links nach rechts) verzichtet. Mit diesen Vorgaben optimiert das Programm dann selbstständig eine möglichst kompakte Darstellungsform. Die nachfolgende Abbildung zeigt das zunächst noch schlichte Ergebnis:
Bild
Da „AhnenImplex“ die Grafik im png-Format liefert, kann diese Datei problemlos mit einem Grafikprogramm nachbearbeitet werden (in diesem Fall mit dem Windows-Bordmittel „Paint“). So wurden in einem nächsten Schritt alle „Ahnengeschwister“ farblich markiert, um die verwandtschaftliche Vernetzung innerhalb der Ahnentafel besser zu veranschaulichen.
Alle weiteren Bearbeitungsschritte erfolgten dann mit Word für Windows: Ausgewählte Ahnen wurden mit Namen und Lebensdaten beschriftet, sog. „Spitzenahnen“ sind blau markiert. Rechts oben wurde eine sog. „Verschwisterungsliste“ eingefügt, die die Ahnengeschwister mit den jeweils kleinsten Ahnennummern (AN) nach Kekule und die jeweiligen durch Implex „ausgefallenen Ahnennummern“ der Geschwistereltern zeigt (vgl. Richter, 1987; ausführlich dazu Richter, 1997, und Hungerige, 2020a). Darunter ist in der Grafik die Zunahme des Ahnenimplex‘ über k = 15 Generationen zu sehen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass sich der Ahnenimplex nur in den Generationen erhöht, in denen tatsächlich auch Ahnen „ausfallen“ (primärer Implex). In den Generationen k = 12 sowie k = 14 und 15 bleibt der Implex im Vergleich zu den vorhergehenden Generationen gleich, da nur sekundärer Implex auftritt.
Bild
Eine pdf-Datei dieser Ahnentafel kann hier in höherer Auflösung heruntergeladen werden:
Ahnentafel als pdf
Bild
Links oben wurde eine Grafik mit einigen der ältesten noch vorhandenen Familienporträts eingefügt: Die vier Großeltern, die acht Urgroßeltern und immerhin noch vier der insgesamt 16 Ururgroßeltern. Die Datei wurde zunächst mit Word erstellt, in ein jpeg-Format konvertiert und anschließend in das Word-Dokument importiert.
Zusätzlich wurden in der Ahnentafel der Y-chromosomale Erbgang (also die rein väterliche Linie; schwarz), der mitochondriale Erbgang (die rein mütterliche Linie; rot) sowie die theoretisch möglichen Erbgänge des X-Chromosoms (grün; vgl. dazu z.B. Richter 1979; 2006) farblich hervorgehoben.
Sofern noch ausreichend Platz ist, können weitere Familienfotos, Fotos von Kirchenbucheinträgen oder dekorative Elemente wie z.B. Banner eingefügt werden.
Ist die Ahnentafel fertig gestellt, kann sie in jedem Copy-Shop im DIN-A0- oder DIN-A1-Format ausgedruckt werden. Einen passenden Rahmen dazu zu finden, wird dann kein Problem mehr sein.

Literatur

  • Hungerige, H. (2020a). Geschlossene Heiratskreise (Verwandtenehen) in der Ahnentafel von Katharina Pudenz (1914 – 1997) aus Bochum durch ihre Mehrfachahnen Conrad Döring (* um 1480), Hanns Rode (* vor 1522), Georg Schönefeld (* 1600) und Thomas Pudenz (* um 1633) aus dem Eichsfeld. In: Roland - Zeitschrift der genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V., Bd. 27/28 (2018/19), S. 5-59.
  • Hungerige, H. (2020b). Verwandtenehen: Die Ahnentafel als Ahnennetz. In: Computergenealogie – Magazin für Familienforschung, 35. Jg., H. 1, S. 16-19.
  • Richter, A. (1979). Erbmäßig bevorzugte Vorfahrenlinien bei zweigeschlechtigen Lebewesen. Die Spaltungs-Proportionen in der Aszendenz bei geschlechts­gebundener Vererbung, erläutert am Beispiel des Menschen. Professor Dr. Siegfried Rösch zum 80. Geburtstag. In: Archiv für Sippenforschung, 45, H. 74, S. 96–109.
  • Richter, A. (1987). Verwandtschafts- und Implexberechnungen: Statistische Ergänzungen zur Ahnenschaft von Gregor Mendel. In: Computergenealogie – Magazin für Familienforschung, 3. Jg., H. 7, S. 186–191.
  • Richter, A. (1997). Die Geisteskrankheit der bayerischen Könige Ludwig II. und Otto. Eine interdisziplinäre Ahnenstudie mittels Genealogie, Genetik und Statistik mit einer EDV-Programmbeschreibung von Weert Meyer. Neustadt/Aisch: Verlag Degener & Co.
  • Richter, A. (2006). Mütterliche Großväter im Lichte meiner These: Von der besonderen Mittlerrolle X-chromosomaler Gene bei der Ausprägung geistiger Eigenschaften. [Online auf www.genetalogie.de]
  • Richter, A. (2009). Festgefügtes im Strome der Zeit. Genealogische Bekennt­nisse. Typoskript (666 S.). [Online auf www.genetalogie.de]
  • Rösch, S. (1955). Grundzüge einer quantitativen Genealogie. (Teil A des Buches über Goethes Verwandtschaft) (= Praktikum für Familienforscher, Sammlung gemeinverständlicher Abhandlungen über Art und Ziel und Zweck der Familienkunde, H. 31). Neustadt an der Aisch: Degener & Co. (Sonder­druck aus „Goethes Verwandtschaft“).
  • Rutherford, A. (2018). Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat. Was unsere Gene über uns verraten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Polaris.
 
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