Michael Johne stellte eine wichtige Informationsquelle für Familienforscher vor! Das Hauptthema der "Roland-Werkstatt für Familienforschung Online" am Freitag, dem 26. März 2021 drehte sich um die für alle Familienforscher wichtige Forschungsquelle "Ortsfamilienbücher". Dabei kam es nicht so sehr auf generelle Informationen zu Ortsfamilienbüchern an, sondern um die Frage: "Wo finde ich Informationen darüber, wo ich Ortsfamilienbücher über welche Orte finden kann?" Michael Johne aus Bremen hat sich auf diese wichtige Forschungsquelle konzentriert und die Webseite "Ortsfamilienbücher-News" geschaffen, auf der er fast täglich über Neuerscheinungen und Aktualisierungen von Ortsfamilienbüchern sowie im Bereich der Veröffentlichungen von digitalisierten Kirchenbüchern informiert. Der Referent führte durch seine Webseite und zeigte dabei auch auch auf, aus welchen Quellen er seine Informationen in akribischer Arbeit zusammenträgt und Familienforscherinnen und Familienforschern zur Verfügung stellt. Geduldig beantwortete er Fragen aus dem Teilnehmerkreis der Roland-Werkstatt Online auf der Webmeeting-Plattform ZOOM und regte eine lebhafte Diskussion darüber an, ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eher die online veröffentlichten Ortsfamilienbücher oder die Druckwerke bevorzugen. Ein sehr interessante Roland-Werkstatt auf ZOOM, die nach dem offiziellen Teil des Abends im "Virtuellen Roland-Cafe" eine Fortsetzung mit interessanten Gesprächen bis in die tiefe Nacht hinein bis 2.35 Uhr eine Fortsetzung fand. Aufzeichnung der Vorstellung "Ortsfamilienbücher-News" auf YouTube Webseite "Ortsfamilienbücher-News" von Michael Johne gp
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Neue Auswanderungslisten auf der TNG-Webseite des Roland zu Dortmund. Wer im Ruhrgebiet geboren wurde und Familienforschung betreibt, stößt sehr schnell auf Vorfahren, die oft aus den ehemaligen preußischen (aber auch aus anderen) Gebieten stammen, nicht selten schon in der Generation der Großeltern. Grund dafür war die zunehmende Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der damit einhergehende Bedarf an Arbeitskräften. So waren in der 1811 von Friedrich Krupp (1787 – 1826) in Essen gegründeten „Krupp-Gußstahlfabrik“ 1836 nur 60 Arbeiter angestellt, 1887 waren es schon über 20.000 Beschäftigte. Bereits 1870 war Krupp das größte Industrieunternehmen Europas. Auch die 1854 in Bochum gegründete „Gußstahlfabrik Mayer und Kühne“, aus der später der „Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation (BVG)“ hervorging, hatte bereits um 1860 fast 1000 Mitarbeiter, 40 Jahre später hatte sich diese Zahl verzehnfacht. Die meisten Arbeitskräfte wurden aber für den Kohlebergbau gebraucht: Schon 1850 waren fast 300 Zechen an der Ruhr in Betrieb und boten Arbeit für fast 13.000 Menschen. Schnell stieg der Bedarf: 1865 waren 42.450 Menschen im Ruhrbergbau beschäftigt, zehn Jahre später bereits 83.134 und zur Jahrhundertwende 228.593 (Gebhardt, 1957). Im Ruhrgebiet gab es zweifellos Arbeit. Allein aus Masuren wanderte bis zum I. Weltkrieg ungefähr ein Drittel der Gesamtbevölkerung ab; der Landkreis Ortelsburg verlor, um nur ein Beispiel zu nennen, zwischen 1885 und 1900 31,3% der Bevölkerung, 26.865 Menschen. Hauptziel der Migration war das Ruhrgebiet, Anreiz die besseren wirtschaftlichen Bedingungen. Zwei sehr schöne Beispiele für diese Zusammenhänge sind die beiden Auswanderungslisten, die dem Roland zu Dortmund zur Verfügung gestellt wurden und die ab sofort auf der TNG-Webseite des „Roland“ zu finden sind. Eva Holtkamp hat eine Zufallsfund-Liste von 38 Auswanderern aus dem Ermland nach Dortmund, Bochum, Essen und Hattingen zusammengestellt. Seit der ersten polnischen Teilung 1772 war das Ermland Teil des Königreichs Preußen und gehörte bis 1945 zum Deutschen Reich. Die meisten der in der Liste aufgeführten Personen stammen aus Migehnen (heute Mingajny), einer kleinen Gemeinde im ehemaligen Landkreis Braunsberg. Von Lennard Schramm (der „GeneaLenoge“ im Ahnenforschung.Net-Forum) stammt eine Auflistung von „Sterbeurkunden von Westfalengängern aus Hessen nach Dortmund und Bochum-Werne“. Er schreibt dazu: „Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele Hessen gerade in Dortmund ansässig geworden sind. Es handelt sich zwar nur um ca. 50 Personen, vielleicht helfen die Daten aber doch dem einen oder anderen weiter.“ Das hoffen wir auch. Ein herzliches Dankeschön an Eva und Lennard! Familiennamen, die auch in der Datenbank der genealogisch-heraldischen AG Roland zu Dortmund e.V. vorkommen, sind grün markiert. hu Weiterführende Literatur
Ein Experiment ist geglückt: Neben 27 weiteren genealogischen Vereinen, sechs Archiven und zehn Firmen präsentierte sich auch der Roland zu Dortmund am 20. März 2021 erfolgreich mit einem Ausstellerstand auf der virtuellen Informationsmesse des 9. Westfälischen Genealogentags. Nachdem der 9. Westfälische Genealogentag unter dem Motto „Dann eben online!“ von 10:00 bis 10:30 Uhr offiziell eröffnet worden war, tat sich am virtuellen Messestand des Roland zu Dortmund zunächst … nichts. Doch die anfängliche Sorge des Roland-Teams erwies sich als unbegründet, denn schon bald trafen die ersten Besucherinnen und Besucher ein, und mit Beginn der Kurzvorträge um Punkt 12 Uhr bewegte sich die Anzahl der Interessierten konstant zwischen 20 und 40. Den Beginn machte Heiko Hungerige mit einer kurzen Vorstellung der TNG-Datenbank des Roland und ihren Möglichkeiten, gefolgt von einer informativen und auch bewegenden Vorstellung des Projekts „Dortmunder Gefallene des Ersten Weltkriegs“ durch Walter Nabrotzky. Ute Pradler nahm die interessierten Besucher/-innen mit auf einen ausführlichen Rundgang durch das Dortmunder Stadtarchiv mit seinem Bildarchiv, der Präsenzbibliothek, 3000 Urkunden und über 11.000 lfd. Metern Archiv- und Zwischenarchivguts. Ein (etwas plakatives) Plädoyer, mehr Ahnen- statt Nachfahrenforschung zu betreiben sowie die Vorstellung der sog. „Intelligenzblätter“ (der ersten Form des typischen „Anzeigenblatts“) als (zu) selten genutzter genealogischer Quelle rundeten das bunte Vortragsprogramm ab. Zahlreiche Fragen zu den Vorträgen, aber auch zu so spezifischen Problemen wie heute unbekannten alten Dortmunder Straßennamen, machten die Veranstaltung für alle Anwesenden zu einer gelungenen Alternative zu den sonst live in Altenberge stattfindenden Genealogentagen. Das trotzige Motto „Dann eben online!“ ging auf: Das Experiment ist geglückt!
Am 20./21. März 2021 findet bekanntlich der 9. Westfälische Genealogentag statt, „Dann eben online!“. Auch der „Roland zu Dortmund“ ist dort auf der Online-Informationsmesse am Samstag, den 20. März mit einem Aussteller-Raum vertreten. Die Startseite des „Roland“ für den 9. WGT steht nun online. Wer sich für die Arbeit des „Roland“ interessiert, kann vom Ausstellerverzeichnis auf der Homepage der WGGF einen Link anklicken („START“) und landet dann direkt auf der WGT9-Startseite des „Roland“. Über den ZOOM-Button geht es dann weiter in unseren Aussteller-Raum. (Der ZOOM-Link wird allerdings erst in der Nacht zum 20. März freigeschaltet, funktioniert also jetzt noch nicht).
Informiert wird auf der Startseite zunächst über die fünf bei uns an diesem Tag stattfindenden Kurzvorträge, darunter ein Rundgang durch das Stadtarchiv Dortmund mit unserer Gastreferentin Ute Pradler (ab 15 Uhr), eine Übersicht über das Dortmunder Gefallenenprojekt des I. Weltkriegs (Walter Nabrotzky, ab 13 Uhr) und eine Einführung in die TNG-Datenbank des „Roland“ (Heiko Hungerige, ab 12 Uhr). Nach einem Hinweis auf unsere nächsten Online-Termine folgen allgemeine Informationen über die Aktivitäten des „Roland“, darunter ein Video-Rundgang durch die Roland-Bibliothek mit unserer 1. Vorsitzenden Angela Sigges. Links und Download-Materialien zur genealogischen Forschung runden das Informationsangebot unserer Startseite zum Genealogentag ab. "Kurioses aus der Genealogie ist nicht nur immer zum Schmunzeln, sondern birgt auch tragische und traurige Geschichten!", so der Referent Heiko Hungerige zu Beginn seines Online-Vortrages am Dienstag, dem 9. März 2021 beim Roland zu Dortmund.
Er strukturierte seinen hervorragenden Vortrag in drei Teile: Kuriose Stammbäume, Dokumente und Fotografien. Den Beginn machte eine Abhandlung über die Zeit vor 3,5 Milliarden Jahren über Urform "Luca", von der alle Lebewesen unserer Erde abstammen sollen, gefolgt von einer alten Stammbaum-Illustration von Adam und Eva, ausgehend von Gott bis hin zu den in der Bibel genannten Nachkommen. Die Ahnentafel von Kleopatra, in der 49 Vorfahren durch Ahnenschwund an mehreren hundert Positionen auftauchen, da damals Geschwisterehen an der Tagesordnung waren oder die durch Inzucht bedingte Form des Unterkiefers der Habsburger, Heiko Hungerige präsentierte in seiner reichlich bebilderten Präsentation erstaunliche Kuriositäten. Der zweite Teil mit Kirchenbuch- und Standesamtseintragungen barg Lustiges und auch Trauriges, von abfälligen Kommentaren der Kirchenbuchschreiber bis hin zu Mordfällen und Hexenverbrennung. Im dritten Teil zeigte er alte Fotos, die damals schon manipuliert wurden. So war zum Beispiel in einem alten Familienfoto auch eine Person zu sehen, die längst vor der Aufnahme verstorben war. Abgerundet wurde sein Vortrag mit Presseberichten über kinderreiche Familien und Berichten über die ältesten Menschen. Ein Vortrag, der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu anregte, auch Kuriositäten aus der eigenen Genealogie zu präsentieren und darüber zu erzählen. Nach dem offiziellen Teil des Online-Vortragsabends eröffnete die Roland-Vorsitzende Angela Sigges das virtuelle Roland-Cafe zum Ausklang unter Freundinnen und Freunden der Genealogie bei genealogischen und nicht genealogischen Themen. |
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