Das Jahr 14 in Westfalen ist Thema des nächsten Roland-Vortragsabends am Dienstag, dem 10.03.2015 im Hotel Drees mit dem Referenten Ralf Konecki.
Der 2000-jährigen Wiederkehr der Varusniederlage wurde im Jahre 2009 an vielen Orten gedacht. Im Jahre 9 vertrieb der Cheruskerfürst Arminius die Römer aus Westfalen und rieb dabei drei Legionen auf. Doch der Krieg tobte noch bis zum Jahre 16 weiter. Von der Öffentlichkeit unbemerkt blieb der schreckliche Rachefeldzug der Römer im Jahre 14. Wenige Monate nach dem Tode des Augustus führte Germanicus von Köln und Xanten seine Legionen durch den Hessiwald (silvam caesiam), den neuen Grenzweg des Tiberius (limetem a Tiberio coeptum) und durch den dunklen Wald (saltus obscuros) in das Herz Westfalen und überfiel die bei ihrem Herbstfest überraschten Marser (Sauerländer). Ohne Schonung wurden alle niedergestreckt und anschließend das berühmte Heiligtum der Göttin Tanfana zerstört. Doch kurz danach zogen sich die Römer schleunigst zurück. Mit Hilfe der Schilderung aus den Annalen des Tacitus und in Verbindung mit neuen Befunden der Archöologie wird der Germanicuszug durch Westfalen minutiös nacherzählt. Römische Grabsteine des ersten Jahrhunderts aus Köln legen nahe, dass auch aus Spanien stammende Legionäre am Rachefeldzug beteiligt waren. Dieser Sachverhalt wirft ein neues Licht auf die von der Fachwelt nicht mehr ernst genommenen Dortmunder Sage, die besagt, dass die Stadt, neben dem „alten“ und „neuen Dorf“, aus einer römischen Befestigung namens „Burg Munda“ hervorgegangen sei. |
Roland
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