Besuch im Institut für Zeitungsforschung Im Gebäude der Landesbibliothek Dortmund in der zweiten Etage ist das Institut für Zeitungsforschung beheimatet. Dieses Institut haben wir am 11.06.2018 besucht und sind von der Leiterin Frau Dr. Blome freundlich empfangen worden. Sie stellte uns das Institut vor, gab uns einen groben Überblick über die Bestände und ging auch auf den genealogischen Wert einiger Archivgüter ein. Die wesentlichen Inhalte folgen nun als Zusammenfassung. Das älteste wissenschaftliche Institut wurde bereits 1926 als Abteilung der Landesbibliothek gegründet und wurde später als selbständiges Institut weitergeführt. Das Institut versteht sich primär als nationale und internationale Forschungs- und Bildungseinrichtung, weil mit den Beständen die wesentlichen Ereignisse deutscher Geschichte in Politik und Zeitungswesen dargestellt sind. Die Dokumentation aus der Sicht aller politischen Richtungen inklusive Plakate, Karikaturen und weitere Medien mit Blick aus Westfalen ist die Hauptaufgabe des Instituts. Entgegen einiger Vorstellungen wird nicht jede Zeitungsausgabe, die irgendwo in Deutschland erscheint oder erschienen ist, archiviert und gelagert. Dafür reicht einfach der Platz nicht aus. Nachlässe von Journalisten sowie Forschungsarbeiten in Büchern gebunden komplettieren die Sammlung. Der älteste verfügbare Druck stammt aus dem Jahr 1501 und beinhaltet auf vier Seiten einen theologischen Text in lateinischer Sprache. Nachfolgend wurden Nachrichten aus entfernteren Regionen als Frühdruck verbreitet. Ab 1605 wurde die erste richtige Zeitung veröffentlicht, jedoch alle relevanten politischen Themen auf vier DIN A 5-Seiten und das einmal die Woche, später 2x die Woche. In bedeutenden Handelszentren ging dann die Entwicklung der Zeitung rascher voran als anderswo. Bereits im 17. Jahrhundert gab es in Hamburg gleich acht Zeitungen parallel, da viel geschäftliches zu berichten war. 1769 kam die erste Dortmunder Zeitung "Dortmundischen vermischten Zeitungen" auf dem Markt, ab 1798 fand auch der "Westphälischer Anzeiger" über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung. Erwähnenswert sind einige Karikaturen, die im Original vorliegen. Eine Karikatur ging unrühmlich in die Geschichte ein, das Portrait Adolf Hitlers von Emil Stumpp zum Geburtstag 1933 im Dortmunder General-Anzeiger. Diese Art der Darstellung wählten die Nationalsozialisten, wenn nicht beliebte Volksgruppen portraitiert werden sollten. Daraufhin wurde diese Zeitung übernommen und "gleichgeschaltet" und durfte von nun an nur noch nach Zensur veröffentlichen. Die Fotografie spielte ab den 30er Jahren zunehmend im Zeitungswesen eine Rolle. In einer Ausgabe der BILD-Zeitung 1952 sind auf der Titelseite Bilder zu sehen, innen jedoch fast nur Textzeilen. Die ersten Intelligenzblätter erschienen 1720 in Frankfurt/Main. Der preußische König Friedrich Wilhelm I erkannte die Vorteile des Intelligenzblattes und führte wenig später das preußische Intelligenzblatt ein, da er damit auch amtliche Bekanntmachungen veröffentlichen konnte. Es konnten auch gewerbliche Informationen wie Preise für Rohstoffe, Gewerbeanzeigen, aber auch kirchliche Informationen wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen bekannt gegeben werden. Somit ist das Intelligenzblatt einer Stadt oder Region auch Sekundärquelle für genealogische Informationen. Man könnte diesen Text um ein Vielfaches erweitern, jedoch steht sehr viel zur Geschichte bereits im Internet unter www.zeitungsforschung.de. Die üblichen Kontaktdaten und organisatorische Informationen komplettieren das Internetangebot. Wer einen Ausweis der Landesbibliothek besitzt, kann auch das Institut für Zeitungsforschung nutzen, ansonsten kostet die Nutzung zwei Euro am Tag. Da die Zeitungsausgaben auf Mikrofiche digitalisiert werden, stehen auch Lesegeräte bereit, um die Zeitungen einsehen zu können. Leider kann die derzeitige OCR-Software noch nicht ausreichend Frakturschrift lesen oder der Druck ist noch zu unregelmäßig, daher ist es noch nicht möglich, eine modernere Digitalisierung vorzunehmen, welche mittels Suchfunktion durchsuchbar wäre. Alles in allem ein informativer Nachmittag im Institut für Zeitungsforschung.
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Am 10.06. fand der Familientag im Rodenbergpark in Aplerbeck statt. Rund um das historische Haus Rodenberg wurden allerlei Flohmarktartikel für das Kind und die Familie angeboten. Des Weiteren haben einige Vereine die Möglichkeit genutzt, mit ihrem Stand ihre Arbeit zu präsentieren. Auch der Roland zu Dortmund e.V. hat diese Möglichkeit wahrgenommen und das Thema Ahnenforschung unter die Besucher gebracht. Der Baum neben dem Stand wirkte symbolisch, denn der von Angela Sigges mitgebrachte Stammbaum imponierte den Besuchern sehr und wirkte als Türöffner für weitere Gespräche. Einige haben bereits Ahnenforschung betrieben oder zumindest damit begonnen. Es wurden Projekte des ROLAND vorgestellt, allen voran auch die ROLAND-Werkstatt. Hier bietet sich die Möglichkeit, tiefer in die Materie Ahnenforschung einzusteigen. Die Veranstaltung wurde sehr gut besucht und unser Angebot fand Anklang. Also ein rundum gelungener Tag. |
Roland
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