„Was ich hier heute alles in Sachen Ahnenforschung erlebt und gesehen habe, hätte ich nie erwartet!“ Marcel sucht begeistert nach seinen Vorfahren und der Weg führte ihn erstmals zu Dortmunds beliebtestem Treffpunkt für Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher - in die „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ in Brünninghausen. Eine große Zahl von „Genealogen“ - wie der Fachbegriff für Ahnenforscher lautet - aus Nah und Fern ist heute am Freitagnachmittag wieder ins „Zentrum für Familiengeschichte“ - eines von über 4.500 FamilySearch-Ahnenforschungszentren weltweit - in die Carl-von-Ossietzky-Straße gepilgert, um ihr spannendes und faszinierendes Hobby gemeinsam „zu erleben!“. Es ist wirklich ein Erlebnis, wie die Ahnenforscher mit modernsten Mitteln weltweit nach ihren familiengeschichtlichen Wurzeln suchen. Früher hätte man „Hackerhöhle“ dazu gesagt: Laptops über Laptops auf den Tischen, dazwischen familiengeschichtliche Dokumente, Familienfotos, ausgebreitete Ausdrucke von Stammbäumen, Kekspackungen, Mineralwasserflaschen … Ahnenforscher, die sich gegenseitig mit Tipps und Informationen zu speziellen Computerprogrammen zur Erfassung und Verwaltung von erforschten Daten der Vorfahren versorgen oder gebannt in den großen familiengeschichtlichen Internetportalen „FamilySearch“, „Ancestry“, „MyHeritage“, „Geneanet“ und im Kirchenbuchportal „Archion“ nach Daten und digitalisierten Tauf-, Heirats- und Sterbeeinträgen ihrer Ahnen stöbern. Erstbesucher Marcel sitzt neben einem der Organisatoren dieses Abends rund um die Ahnenforschung und lässt sich erklären, wie man in „FamilySearch“ mikroverfilmte Dokumente aus den Herkunftsorten seiner Ahnen finden kann. Dieser nimmt ihn dann gleich mit ins Untergeschoss, wo sich das Mikrofilmlesezimmer des Zentrums für Familiengeschichte befindet. Hier steht Marcel staunend inmitten von Ahnenforscherinnen und Ahnenforschern, die auf der Suche nach ihren Ahnen Kirchenbücher auf Mikrofilm einsehen, gefundene Informationen sofort in ihren Laptop tippen und den Tauf-, Heirats- oder Sterbeeintrag zur Dokumentation mit ihrer Digitalkamera festhalten. Der alteingessene Dortmunder Ahnenforscher-Verein „Roland zu Dortmund“ hat die „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ in Zusammenarbeit mit den „Experten für Ahnenforschung“, den Mormonen, ins Leben gerufen. Eine Zusammenarbeit, von der Ahnenforscher Marcel - wie alle anderen Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Beteiligten - jetzt profitiert! Ein erst einmal unüberschaubarer Fundus an Forschungsmöglichkeiten eröffnet sich ihm. Erfahrenere Ahnenforscher in der Roland-Werkstatt werden ihm bei den nächsten Treffen - natürlich kollegial und kostenfrei - dabei behilflich sein, diesen Fundus sinnvoll und effektiv für die Suche nach seinen Vorfahren und Verwandten zu nutzen. Während Marcel im Untergeschoss noch staunend auf die Bildschirme der Mikrofilmlesegeräte blickt, stehen eine Etage höher Interessenten an der Digitalisierungsstation der Roland-Werkstatt für Familienforschung Schlange. Ein Ahnenforscher hat ein großes Familienfoto in einem Bilderrahmen mitgebracht, das er in eine JPG-Datei verwandeln möchte. Nancy Myers vom Roland zu Dortmund bedient die Scanner und steht vor einem Problem: die Deckenbeleuchtung spiegelt sich in der Glasscheibe des Bilderrahmens. Da wird kurzerhand ein Regenschirm eines Teilnehmers aufgespannt und schon ist eine kleine „Dunkelkammer“ entstanden und das Bild wird ohne Spiegelungen gescannt. Der Kommentar eines Teilnehmers: „Ab jetzt gehört ein Regenschirm immer zur Grundausrüstung für Ahnenforscher!“ führt zu fröhlichem Gelächter. Fröhlichkeit, Spaß und Freude … das zeichnet den Abend rund um die Ahnenforschung in der Roland-Werkstatt für Familienforschung aus! Die Organisatoren schaffen es jedes Mal, eine tolle, freundliche, kollegiale und - trotz der großen Teilnehmerzahl - familiäre Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle, auch die erstmaligen Besucherinnen und Besucher, sofort wohlfühlen. „Das ist sehr wichtig! Wir Ahnenforscher sind ja schließlich eine große Familie und helfen uns gegenseitig immer gerne!“, sagt Gerd Mausen, Vorsitzender der Genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund. Und so gehen erst gegen 21.45 Uhr die letzten Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher zufrieden nach einem interessanten, informativen, spannenden und unterhaltsamen Abend rund um die Ahnenforschung mit neuen Erkenntnissen nach Hause, während das Organisationsteam um Gerd Mausen die Scanner verpackt, Stromkabel zusammenrollt und Tische und Stühle verstaut. „Das war klasse! Wir freuen uns auf das nächste Treffen wieder mit vielen Freunden der Genealogie aus Nah und Fern!“, sagt Mausen und schließt leise die Eingangstür. Eine große Zahl Ahnenforscher aus Nah und Fern fand sich in der Roland-Werkstatt für Familienforschung ein. Alte Urkunden, Fotos, Karten und Bücher weisen den Weg zu den Ahnen. "Hackerhöhle": Laptops, Dokumente, Kekse, Wasser ... Ahnenforscher arbeiten mit modernsten Mitteln, um ihre Vorfahren ausfindig zu machen. Ein Regenschirm als Dunkelkammer! Ahnenforscher sind ideenreich! Die Vorfahren in der Grafik! Jeder Ahnenforscher hat seine eigene Methode, wie er seine Genealogie darstellt.
Ein Bericht vom Roland-Vortragsabend "Sudetendeutsche Familienforschung" am 10. Januar 2017 im Hotel Drees in Dortmund: „Welcher Genealoge wäre nicht gerne über 1.300 Kilometer angereist, um bei einer so schönen Archivarin und ihrer noch schöneren Tochter Forschungen zu betreiben?“ Eduard Augsten von der Vereinigung sudetendeutscher Familienforscher zeigt auf der Leinwand ein Foto von zwei Damen, die lächelnd in seine Fotokamera schauen. Der Allroundinteressierte und passionierte Ahnenforscher aus Hagen hatte sich auf den Weg ins 1.300 Kilometer entfernte Sudetenland aufgemacht, um dort in alten Kirchenbüchern nach seinen Vorfahren väterlicherseits zu forschen. Und dass schon zu Zeiten, als die ehemalige CSSR noch existierte. „Sie können sich gar nicht vorstellen, mit welchen Problemen ich damals bei der Einreise zu kämpfen hatte!“, berichtet Augsten. „Mein Geburtsort hatte mal einen deutschen, später einen tschechischen Namen und gehörte mal zum Deutschen Reich, mal zu Österreich und der CSSR. Der Grenzbeamte kannte sich in der eigenen Landesgeschichte nicht aus und ich musste mit ihm diskutieren!“. Der ältere Herr führt die zahlreich erschienenen Mitglieder der Genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund - einer alteingesessenen Gemeinschaft von Ahnenforschern - auf informative und humorvolle Art und Weise durch seine familiengeschichtlichen Forschungsarbeiten und lässt dabei auch gerade die jüngeren Anwesenden staunen. Hat der Referent doch zahlreiche Schaubilder mit Ahnentafeln, Listen und Karten mitgebracht, die er selbst am PC erstellt hat. Und … damit sich die Reisen ins weit entfernte Sudetenland auch lohnten, gleich alle Kirchenbücher dort vor Ort Seite für Seite abfotografiert und im PC katalogisiert. Schon weit bevor die in der Ahnenforschung sehr aktive Glaubensgemeinschaft der Mormonen mit der Digitalisierung der Bestände begann. So besitzt Eduard Augsten eine Sammlung von 250.000 fotografierten Kirchenbuchseiten, aus denen er für interessierte Vorfahrensuchende gerne Auskünfte erteilt. Am Schluss erntet der Referent einen großen und verdienten Applaus der Roland-Mitglieder, die sich damit beim Referenten für diesen informativen Abend zum Thema „Sudetendeutsche Familienforschung“ herzlich bedanken. Eduard Augsten von der Vereinigung sudetendeutscher Familienforscher berichtet über seine familiengeschichtliche Forschungsarbeit. Die Roländerinnen Charlotte Albers, Marion Kristiment und Angela Sigges sind von der vom Referenten am PC erstellten Ahnentafel begeistert.
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