Am letzten Freitag, dem 26. Oktober 2017 machten sich wieder zahlreiche Freundinnen und Freunde der Ahnenforschung auf den Weg nach Dortmund-Brünninghausen. Im dortigen Zentrum für Familiengeschichte hatte Dortmunds beliebtester Ahnenforschertreff, die Roland-Werkstatt für Familienforschung, wieder ihren Türen geöffnet. Nach dem Motto "Forschen, fragen, fachsimpeln, helfen und sich helfen lassen", vertieften sich die Anwesenden auf der Suche nach ihren Vorfahren kostenfrei in verschiedensten genealogischen Forschungsquellen im Internet wie zum Beispiel FamilySearch, Ancestry, MyHeritage, gaben sich gegenseitig Hilfestellung in der Nutzung des eigenen Computers für die familiengeschichtliche Forschung, sowie bei der Erkundung der Forschungsmöglichkeiten im Kirchenbuchportal der Evangelischen Landeskirchen Deutschlands, Archion. Georg Palmüller vom Zentrum für Familiengeschichte in Dortmund führte eine Gruppe von Erstbesuchern der Roland-Werkstatt in den Lesesaal und erläuterte, wie man digitalisierte Kirchenbücher, Standesamtsregister, Volkszählungsakten und vieles mehr völlig kostenlos im weltgrößten Internetportal für Ahnenforschung - FamilySearch - finden, einsehen und für die Erforschung der eigenen Familiengeschichte nutzen kann. Sehr gefragt war auch wieder der kostenfrei angebotene Digitalisierungsservice für die wertvollen familiengeschichtlichen Urkunden, alten Familienfotos und Stammbücher. Interessenten brachten ihre Dokumente mit, verwandelten sie mit Hilfe der leistungsfähigen Scan-Geräte schnell und schonend in JPG- oder und durchsuchbare PDF-Dateien. Als dieser Abend rund um das faszinierende Hobby der Ahnenforschung mit ihren vielfältigen Themen nach vier Stunden um 21.00 Uhr endete, waren sich wieder alle Interessierten und an der Organisation Beteiligten einig: Das Hobby der Ahnenforschung ist viel schöner und interessanter, wenn man es in einer großen Gemeinschaft erlebt, die sich gegenseitig hilft. Und für dieses Erlebnis garantiert die Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. mit ihrer kosten- und mitgliedschaftsfreien Roland-Werkstatt für Familienforschung an jedem vierten Freitag im Monat ab 17.00 Uhr im Zentrum für Familiengeschichte in der Carl-von-Ossietzky-Straße 5 in Dortmund-Brünninghausen! Mit Hilfe Gleichgesinnter schneller zu Erfolgen bei der Erforschung der eigenen Familiengeschichte - die Roland-Werkstatt für Familienforschung garantiert das "Erlebnis Ahnenforschung".
Einen interessanten und schönen Sonntagnachmittag verbrachte ein siebenköpfiges Team des Roland zu Dortmund am 15. Oktober 2017 im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum. Im Rahmen der dortigen Ausstellung "Vom Streben nach Glück - 200 Jahre Auswanderung von Westfalen nach Amerika", bot der Roland zu Dortmund allen Interessierten eine Hilfe bei der Suche nach Informationen zu deren ausgewanderten Familienmitgliedern an. So war die Freude auf beiden Seiten groß, wenn beispielsweise Schiffslisten, Einbürgerungsakten und Volkszählungslisten auf den Bildschirmen erschienen und daraus wertvolle Hinweise auf den Verbleib oder die Lebensgeschichte der gesuchten Auswanderer entnommen werden konnten. Nicht bei Thema "Amerika-Auswanderer" leistete das Roland-Team Hilfestellung, sondern stand mit Rat und Tat auch denjenigen Besucherinnen und Besuchern zur Seite, die schlichtweg generelle Fragen zu ihrer Ahnenforschung im Gepäck hatten oder erst mit der Erforschung ihrer Familiengeschichte beginnen wollten. Selbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LWL-Industriemuseums ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und erkundigten sich beim Roland-Team nach den Möglichkeiten, sich auf die Spuren ihrer Vorfahren begeben zu können. Somit beteiligte sich der Roland zu Dortmund bei dieser sehenswerten Ausstellung über 200 Jahre Auswanderung von Westfalen nach Amerika allein mit drei Angeboten für interessierte Besucherinnen und Besucher. Bei einem gemeinsamen Abschlussessen war sich das Roland-Team einig: Es macht richtig Spaß, Familienforschern vor Ort Hilfestellungen anzubieten und "auf Tour" zu sein! Der Roland zu Dortmund beteiligte sich gleich mit insgesamt drei Veranstaltungen an der Auswanderer-Ausstellung in der Zeche Hannover in Bochum.
Ein Außenspiegel eines VW-Käfers verrät das Entstehungsdatum eines alten Schwarz-Weiß-Familienfotos? Ein Schild einer Gaststätte gibt preis, wo ein Foto entstanden ist? „Schauen Sie mal genau hin!“, fordert Ahnenforscher Dr. Andreas Stützer aus Aachen die am letzten Dienstag, dem 10. Oktober 2017 zahlreich erschienenen Interessierten beim Roland-Vortragsabend im Hotel Drees in Dortmund auf und zeigt ein altes, verblichenes Foto, auf dem sein Großvater mit Familie stolz vor der neuesten Familien-Errungenschaft posiert: einem nagelneuen VW Käfer! „Dieses Modell war das erste mit serienmäßigem eckigen Außenspiegel und wurde 1956 verkauft.“ Somit steht der Entstehungszeitraum des alten Fotos fest. Dann machte Opa Stützer sich mit dem neuen Wagen in den Familienurlaub auf und schoss stolz weitere Fotos, von denen man aber nicht wusste, wo die Aufnahmen entstanden. Auf einem der Fotos ist ein Schild einer Gaststätte zu sehen, daneben sitzt die Familie an Holztischen und genießt die Sonne. „Was ist auf dem Schild zu sehen?“, fragt der Referent in die Runde. „Ein weißes Rössl!“, ruft jemand aus dem Publikum. „Am Wolfgangsee!“ meldet sich ein anderer. „Im Sommer!“ Vor einem Gebäude auf dem Foto parkt ein dicker, weißer Ami-Schlitten. „Ein Cadillac Eldorado. Den gab es von 1956 bis 1966!“, stellt Dr. Stützer fest. Resultat einer genauen Überprüfung: Opa Stützer machte mit seinem neuen Käfer Ende der 50er-Jahre eine Spritztour zum Wolfgangsee und kehrte im „Weißen Rössl“ ein. Es ist verblüffend, welche Details alte Familienfotos in sich bergen. Details, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Details, wie Kleidungsstücke, Broschen, Merkmale von Gebäuden, Autos, Stehkragen, Hüte, Bademode … die auf Aufnahmezeiträume und Orte schließen lassen. „Meine Großmutter aus dem Ruhrgebiet als junges Mädchen am Strand. Aber wo könnte das gewesen sein?“, lässt Dr. Stützer die Anwesenden rätseln. Zu einer Zeit, da Autos noch Seltenheitswert hatten, fuhr man mit dem Zug. „Nur eine kurze Strecke. Das war Haltern am See!“, so der Referent und zeigt das alte Foto und ein erst kürzlich selbst geschossenes auf der Leinwand nebeneinander gestellt. Tatsächlich! Dr. Stützer steht an derselben Stelle wie damals seine Großmutter! „Die Bahnlinie führte damals direkt an Haltern am See vorbei und die Fahrkarten für die kurze Strecke konnte sich die Familie damals gut leisten!“. „Beschäftigen Sie sich mit den Details in Ihren alten Familienfotos und fragen Sie andere Ahnenforscher-Kollegen. 1000 Augen sehen mehr als zwei!“, rät der Experte und sorgt für Begeisterung beim Roland zu Dortmund. „Dann können Sie die Lebenswege Ihrer Vorfahren sehr gut erschließen. So wie ich bei meinem Großvater von 1901 bis 1980!“, lautet sein Schlusswort. Für diesen exzellenten und unterhaltsamen Vortrag erntet Dr. Stützer vom Teilnehmerkreis des Roland-Vortragsabends einen großen Applaus. So mancher hat sich an diesem Abend entschieden, seine Sammlung alter Familienfotos nun aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, zu versuchen, weitere Details darauf zu entdecken und dadurch neue Erkenntnisse zur eigenen Familiengeschichte in Erfahrung zu bringen. Sehr interessant, informativ und lebendig präsentierte Dr. Andreas Stützer aus Aachen über die Möglichkeiten, alten Familienfotos weitere Informationen zu entlocken.
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