Als Münster nach dem Wiener Kongress 1815 endgültig an Preußen fiel, galt im Königreich bereits seit fast einem Jahr das „Gesetz über die Verpflichtung zum Kriegsdienste“ vom 3. September 1814. Zur „Vertheidigung des Vaterlandes“ war jeder „Eingeborne, sobald er das 20ste Jahr vollendet hat“, verpflichtet. Während diejenigen, die regulär einberufen wurden, sich nicht aussuchen konnten, in welcher Einheit sie ihren Kriegsdienst abzuleisten hatten, erhielten diejenigen, „welche freiwillig in das stehende Heer treten, […] dafür die Begünstigung, sich die Waffengattung und das Regiment“ wählen zu können. Diese „Gesuche zum Eintritt von dreijährig Freiwilligen beim Heer“ für die Jahre 1817 bis 1824 wurden nun vom Stadtarchiv Münster als Digitalisate online gestellt. Dirk Fuisting hat sich die Mühe gemacht, diese insgesamt 528 digitalisierten Seiten durchzusehen; erfasst wurden dabei 421 Personennamen mit Querverweisen zu den entsprechenden Digitalisaten, die nun dauerhaft auf der TNG-Website des „Roland zu Dortmund e.V.“ zur Verfügung stehen. Bisher wurden die Bände I und II (Signatur: Fach 170, Nr. 1 und 2) der „Acta betreffend Die Gesuche um freywilligen Eintritt beym stehenden Heere“ (Zeitraum 1817 bis 18124) digitalisiert; die Bände III bis XVIII umfassen den Zeitraum 1825 bis 1874 und folgen später. Die vollständige Personenliste der Bände I und II lässt sich über den folgenden Link als pdf-Datei downloaden: Die meisten gennannten Personen stammen aus Münster, es werden aber auch andere Herkunftsorte genannt: Amelsbüren (heute Stadtteil von Münster), Andernach (Landkr. Mayen-Koblenz), Belgard (Landkr. Belgard (Persante), bis 1939 Kr. Belgard, bis 1945 preuß. Landkr. in Hinterpommern), Bielefeld (Reg.bez. Detmold), Deuna (Kr. Worbis, heute Ortsteil der Gemeinde Niederorschel im thür. Landkr. Eichsfeld), Dinslaken (Kr. Wesel), Emden (Ostfr.), Emmerich (Kr. Kleve), Erfurt (Thüringen), Ewerswinkel (Everswinkel, Kr. Warendorf), Hendorf, Hiltrup (Stadtbezirk 9 der Stadt Münster), Horstmar (Kr. Steinfurt), Hückeswagen (Oberbergischer Kreis), Kotzen bei Ratenau (Kotzen liegt ca. 14 km östlich von Rathenow, Gem. in Brandenburg), Neu-Kaunitz (Ortsteil der ostwestf. Stadt Verl im Kr. Gütersloh), Rheine (Kr. Steinfurt), Telgte (Kr. Warendorf), Vorhelm (Ortsteil von Ahlen in Westfalen), Warendorf (Kr. Warendorf), Werlen (Grafschaft Tecklenburg), Wesel (Kr. Wesel), Wiedenbrück. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seite des Digitalisats, nicht auf die Durchnummerierung der Akte. Manchmal finden sich auf den folgenden Seiten zur selben Person noch weitere Informationen; es lohnt also, auch noch einige Folgeseiten durchzusehen. Angegeben werden in der Liste die Nummer des Digitalisats, Vor- und Nachname sowie ggfls. der Herkunftsort. Die Listen erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
Vielen Dank an Dirk Fuisting für diese schöne Hilfe zur genealogischen Forschung! [Hu]
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
Roland
|