Die Frage "Was muss ich tun, wenn ich einen DNA-Test gemacht habe und die Nachricht bekomme, dass die Auswertung vorliegt?" stand im Mittelpunkt des Roland-Online-Vortragsabends am Dienstag, dem 10. November 2020 auf der Webmeeting-Plattform Zoom.
Die Roland-Mitglieder Margret Rohloff und Nancy Myers hatten sich im Vorfeld bereit erklärt, darüber zu berichten, wie sie mit der Auswertung Ihrer Speichelprobe arbeiteten, um das Auswertungsergebnis sinnvoll für ihre familiengeschichtliche Forschung einzusetzen. Der Roland hatte zu diesem Abend auch Vertreter von Ancestry und MyHeritage eingeladen, da diese beiden Anbieter von genealogischen DNA-Test-Kits in Deutschland sehr bekannt sind und einen großen Interessentenkreis verbuchen. Alexandra Rudhart von Ancestry und Robert Vogt von MyHeritage, der aus Israel zugeschaltet war, zeigten auf den Webseiten der beiden Anbieter auf, wo man das Testergebnis finden kann, was die Ethnizitätsschätzung aussagt, wie man mit Matches, sprich den genetisch Verwandten auf der Welt in Kontakt treten kann und welche nützlichen Auswertungstools noch genutzt werden können. Im Anschluss berichtete Margret Rohloff, die im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation aufzeigte, wie sie ihre DNA-Auswertung nutzt, um die Verwandtschaftsverhältnisse mit ihren DNA-Verwandten mit Hilfe von Microsoft Excel optisch darzustellen und so die gemeinsamen Vorfahren bis in die 6. Generation festzustellen. Nancy Myers hatte zu ihrem Beitrag ihre über den DNA-Test gefundene Cousine Kathy Cannon eingeladen, die aus Detroit, Michigan, USA, teilnahm. Nancy und Kathy konnten die gemeinsamen Vorfahren zunächst nicht ausmachen, forschten an ihren beiden Familienstammbäumen und durch die Zuhilfenahme eines Berufsgenealogen in Bayern so lange in ihren Namenlinien, bis sie den gemeinsamen Nenner mit großer Wahrscheinlichkeit finden konnten. In ihrer gemeinsamen Präsentation zeigten sie die Schritte auf, die dafür notwendig waren. Als Fazit des sehr gut besuchten Roland-Online-Abends konnte man folgendes feststellen: Stellt sich durch den genealogischen DNA-Test heraus, dass man noch unbekannte Verwandte auf der Welt hat, ist ein umfangreich erforschter und belegter Familienstammbaum auf beiden Seiten nötig, um die gemeinsamen Vorfahren festzustellen. Oftmals sind dafür wie im Fall von Nancy Myers und ihrer amerikanischen Cousine Kathy Cannon, noch weitere umfangreiche Forschungsarbeiten notwendig. Weiter ist wichtig, die Vorfahrenlinien noch anderweitig optisch anschaulich darzustellen, damit man Zusammenhänge verstehen kann. Matches, die keinen oder nur einen kleinen Stammbaum bei den Anbietern öffentlich gestellt haben, antworten auf den Versuch einer Kontaktaufnahme kaum oder es ist kaum möglich, den gemeinsamen Nenner zu finden. Erfolgversprechender für Kontaktaufnahmen sind diejenigen, die umfangreiche Stammbäume online gestellt haben. Bei einer Kontaktaufnahme sollte man schon detaillierter auf Informationen über die eigene Forschung eingehen. Ein einfaches "Hallo, wir sind miteinander verwandt. Bitte melde dich mal", reicht nicht aus. Ein genealogischer DNA-Test erledigt die eigene Familienforschung nicht, sondern mit dem Testergebnis fängt eine umfangreiche Arbeit an. Dieser Roland-Online-Vortragsabend war wieder äußerst informativ und interessant und brachte dem internationalen Teilnehmerkreis das viel und auch konträr diskutierte Thema der DNA-Genealogie praxisorientiert näher, ohne in ermüdende wissenschaftliche Details einzugehen. Nach diesem zweistündigen Vortragsabend lud die Roland-Vorsitzende Angela Sigges gegen 21.00 Uhr noch zu einer gemeinsamen Zeit in das "Virtuelle Roland-Cafe" ein. Der Zoom-Meeting-Raum blieb dabei mit offenem Ende auf. Dieses Angebot nahmen viele Interessierte wahr und es entwickelten sich viele weitere Gespräche und Diskussionen um das Thema der DNA-Genealogie, die noch bis Mitternacht fortgeführt wurden.
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