Das „Zentrum für Familiengeschichte“ in Dortmund-Brünninghausen wurde am Freitag, dem 23. Juni 2017 wieder zu einer Pilgerstätte für Menschen, die sich mit der Erforschung ihrer Familiengeschichte befassen. Einsteiger und Fortgeschrittene forschten, fragten, fachsimpelten und halfen sich gegenseitig, um neue Erkenntnisse zu sammeln. Dortmunds beliebtester Treffpunkt für Ahnenforscher - die „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ hatte wieder ihre Türen geöffnet und lud alle Interessenten herzlich dazu ein, ihr faszinierendes Hobby der Suche nach den Vorfahren gemeinsam zu erleben. Kostenfrei, ohne Mitgliedschaft oder Verpflichtung!
Und das Organisationsteam um die Vorsitzende der „Genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V.“ - Angela Sigges - schaffte es wieder, Begeisterung bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Abend rund um die Ahnenforschung auszulösen. Ob es nun zum Beispiel um gesuchte Kirchenbucheinträge aus dem heutigen Tschechien oder Schlesien ging … die Möglichkeit, die digitalisierten Quellen sofort kostenfrei durchblättern zu können, ließ so manchen Familienforscher gebannt auf die Laptop-Bildschirme blicken. Andere wiederum fanden viele hilfreiche Informationen in „FamilySearch“ oder in den normalerweise kostenpflichtigen großen genealogischen Internetportalen „Ancestry“, „MyHeritage“, „Geneanet“ oder „Find my Past“. Was nur wenige wissen: in den Zentren für Familiengeschichte der Mormonen gibt es für jeden Interessenten einen völlig kostenfreien Zugriff darauf. Die „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ bot auch wieder die Möglichkeit, das Angebot der digitalisierten Kirchenbücher im Kirchenbuchportal der Evangelischen Landeskirchen Deutschlands - „Archion“ - kennenzulernen. Im Leseraum des „Zentrums für Familiengeschichte“ im Kellergeschoss des Gebäudes in der Carl-von-Ossietzky-Straße 5 in Dortmund-Brünninghausen trafen Interessierte im Rahmen einer fachkundigen Führung auf weitere Forscherinnen und Forscher, die an Mikrofilm-Lesegeräten und PC-Arbeitsplätzen Kirchenbücher auf der Suche nach ihren Ahnen durchforsteten. Nicht nur diese Möglichkeit begeisterte, sondern auch die Tatsache, dass FamilySearch ab dem 1. September komplett auf digital umstellt. Das heißt, dass die Ära „mikroverfilmte Kirchenbücher, Personenstandsakten, Volkszählungslisten und vieles mehr“ endet und dass diese genealogischen Forschungsquellen nunmehr kostenfrei als Digitalisate über www.familysearch.org von zu Hause aus oder an den PC-Arbeitsplätzen der Zentren für Familiengeschichte abrufbar sein werden. Damit entfällt die Zirkulation von Mikrofilmen und damit das Warten auf die Lieferung. Die Quellen sind dann sofort und rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für alle Interessenten verfügbar. Der Abend rund um die Ahnenforschung in der „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ im „Zentrum für Familiengeschichte“ in Dortmund-Brünninghausen begeisterte nicht nur die vielen interessierten Besucherinnen und Besucher, sondern zeigte auch wieder auf, wie wichtig diese Treffen zum gemeinschaftlichen Informationsaustausch und Hilfestellung für die erfolgreiche Suche nach den eigenen familiengeschichtlichen Wurzeln sind. Für den Vortragsabend am Dienstag, dem 13. Juni 2017 hatte der Roland zu Dortmund den wissenschaftlichen Referenten am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte - Dr. Marcus Weidner - eingeladen. Der Referent stellte den zahlreichen Roland-Mitgliedern und Gästen die „Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank“ (DWUD) vor, die auch ein Werkzeug für Familienforscher darstellt. Dabei umriss er die Entwicklungsgeschichte der DWUD, von der Idee der Digitalisierung tausender nützlicher Informationen auf Karteikarten bis hin zum heutigen, kostenfrei nutzbaren Portal für westfälische Geschichte. Dieser interessante und informative Vortrag machte Appetit darauf, sich nach dem Vortrag zu Hause am heimischen PC in diese unglaubliche Sammlung von Urkunden zu vertiefen. Die „Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank“ (DWUD) ist ein Kooperationsprojekt des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und des LWL-Archivamts für Westfalen in Münster. Sie führt zehntausende von Urkundenregesten (Zusammenfassungen des Rechtsinhalts der Urkunden) aus staatlichen, kommunalen, kirchlichen oder privaten Archiven aus allen Teilen Westfalen-Lippe vom Mittelalter bis ins 19. Jh. zusammen. Sie basiert zum einen auf der „Westfälischen Urkundenkartei“, die ab den 1920er Jahren bis 1975 vom heutigen LWL-Archivamt geführt wurde. Für DWUD wurde ein Teil der Sammlung digitalisiert, vervollständigt und erschlossen, sodass eine Online- Recherche der Karteikarten-Regesten nach Archiven und Datums- angaben möglich ist. Zum anderen enthält die Datenbank zehntausende vollständig elektronisch erfasste Regesten, bei denen auch eine inhaltliche Suche online durchgeführt werden kann. Qualität und Umfang der Einzelregesten sind sehr unterschiedlich und reichen von einfachen Kurzregesten bis hin zu umfangreichen und sorgfältig erarbeiteten Vollregesten. Der Datenbestand wird fortlaufend gepflegt und erweitert sowie die Kartei- karten durch Textversionen ersetzt. Die DWUD bietet zehntausende Urkunden-Regesten aus staatlichen, kommunalen, kirchlichen und privaten Archiven, darunter u.a. dem Landesarchiv NRW Abt. Westfalen und den Vereinigten Westfälischen Adelsarchiven e. V. eine vielseitige Online-Recherche in einem oder mehreren Archivbeständen zusätzliche Informationen zu den Archiven und ihren Beständen Informationen u.a. für historisch Interessierte, Heimat-vereine, Genealogie und Forschung. Sie finden die „Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank“ unter folgendem Link: http://www.dwud.lwl.org Dr. Marcus Weidner informierte die interessierten Roland-Mitglieder und Gäste über die Möglichkeiten, die die "Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank" auch als Werkzeug für Familienforscher bietet.
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