Seit Ende 2020 konnte die TNG-Datenbank des „Roland zu Dortmund e.V.“ um einige interessante Genealogien erweitert werden. Insgesamt sind seitdem über 31.100 Personen dazugekommen. Von Interesse sind die neu aufgenommenen Genealogien, weil sie teilweise das bereits bestehende Datenmaterial ergänzen (Beispiele: FN Sternagel und Kortebusch), zum Teil aber auch bisher wenig bekannte geografische Forschungsgebiete erschließen (z. B. Österreichisch-Schlesien). Übernommen werden konnte auch eine Ahnendatei, die bis ins 8. Jh. zurückreicht. Es gibt also viel zu entdecken … Um zur Roland-Datenbank (TNG) zu kommen, einfach auf den Screenshot klicken ... Bereits im September 2020 ging die Genealogie von Carsten Hahn mit 274 Personen online. Häufige Familiennamen sind z.B. Baumann, Ebbrecht, Hahn, Upmeyer und Vedder. Viele Personen stammen aus Borgholzhausen (Gütersloh), Elberfeld (Wuppertal), Höxter und der Gegend um Trendelburg. Interessant ist hier u. a. der vorkommende Ahnenimplex, ausgelöst durch die Vollgeschwister David Ebbrecht (1710 – 1793) und Johann Heinrich Ebbrecht (geb.um 1728). Beide sind mit den Ahnennummern 500 und 254 direkte Vorfahren des Probanden. Deren Vater Hans Georg Ebbrecht (1687 – 1764) und seine namentlich nicht bekannte Ehefrau tauchen daher mit den Ahnennummern 508/1000 bzw. 509/1001 notwendigerweise doppelt in der Ahnentafel auf – ein schönes Beispiel für Ahnengleichheit (Implex). (Die Ahnentafel kann in höherer Auflösung hier angesehen werden. Die „Ahnengeschwister“ David und Johann Heinrich sind farblich markiert.) Im Mai 2021 konnte von Hans Joachim Tenschert (Dortmund) dann seine ohnehin schon sehr große GEDCOM-Datei um 570 Personen erweitert werden; sie umfasst nun Angaben zu 15.950 Personen. Schwerpunkt ist Österreichisch-Schlesien, also die beiden Herzogtümer Ober- und Niederschlesien als Bestandteil der Habsburgermonarchie. Wir berichteten bereits darüber (s. Blogbeitrag vom 3.05.2021). Einen Monat später ergänzte er die Datenbank nochmals um über 300 Zufallsfunde (s. Blogbeitrag vom 6.06.2021). Geografische Schwerpunkte sind Jägerndorf (13%), Roßwald (4%) und Liebenthal (5%) in Österreichisch-Schlesien, Grevesmühlen (6%) in Mecklenburg-Vorpommern sowie Berlin (2%). Von Helmut Hartmann aus Ludwigshafen stammt die Genealogie der Familie Sternagel (42 Personen); die Nachfahrenliste beginnt mit Johann Sternagel (1764 - 1839) und ergänzt die Angaben zur Familie Sternagel aus dem Nachlass von Dr. Walther A. Güldner (vgl. dazu auch das "Findbuch Nachlass Güldner", 2020). Nachfahrentafel von Johann Sternagel (1764 - 1839) Geografisch liegt der Schwerpunkt im heutigen Polen: Sillmenau (Sulimów), Kr. Breslau; Gollschau (Golostowice), Kr. Strehlen, Niederschlesien, und Jeltsch (Jelcz), Kr. Ohlau, Niederschlesien, sind häufig vorkommende Orte. Die hier veröffentlichen Personendaten sind übrigens nur ein Bruchteil der Forschungsergebnisse von Helmut Hartmann. Im August 2021 schrieb er dem ROLAND: „Durch hunderte Telefonate nach Schriesheim (…) und nach Biel in der Schweiz konnte ich meine Hartmänner bis 1500 zurückverfolgen. Auch die Vorfahren meiner Frau (…). Dazu kamen noch die Partnerfamilien unserer Kinder und Enkel. Es entstand unser Familienbuch mit 670 Seiten. Meine Hartmann-Chronik mit 1750 Seiten liegt im Stadtarchiv von Schriesheim. Alle geschriebene Chroniken oder Familienbücher habe ca. 10000 Seiten.“ – Eine beeindruckende Leistung! Ein Teil der ausgedruckten Forschungsergebnisse von Helmut Hartmann. Im Dezember 2021 kam die Genealogie von Johannes Hermann Müntefering aus Rosenheim mit 328 Personen hinzu. Ausgangspunkt dieser Stammtafel ist der vor 1738 in Eickhoff (seit 1975 zu Büren) geborene Henricus Müntefering. Schematische Ahnentafel von Johannes Hermann Müntefering. Häufige Familiennamen sind Drewes, Müntefering und Klasberg; die meisten Personen stammen aus Büren, Geseke, Beckum und Schwaney. Letzter Zugang bisher ist seit gestern die Ahnenliste von Rebekka und Debora Rothland, erstellt von Stefan Rothland aus Norden. Sie umfasst beeindruckende 11.111 Personen über 45 (!) Ahnengenerationen und reicht bis ins 8. Jahrhundert u. a. zu Karl dem Großen zurück. Die häufigsten Familiennamen (> 50) sind: Elster, Janssen, Pfinzing, von Damm, Andreae, von Vechelde, Rothland, Küther, Schmedding, Wippermann und Dirks. Häufig auftauchende Orte sind Rheda-Wiedenbrück, Nürnberg, Herzebrock-Clarholz, Schmallenberg, Rietberg, Gütersloh, Braunschweig und Dortmund-Huckarde. Bei so einer umfangreichen Ahnentafel ist es nicht verwunderlich, dass Ahnenimplex kein seltenes Phänomen ist: 188 Mal sind zwei, drei oder sogar vier „Ahnengeschwister“ (als „Auslöser“ für die Ahnengleichheit) die direkten Vorfahren der beiden Probandinnen! Eine Zusammenstellung dieser „Ahnengeschwister“ in einer sog. „Verschwisterungsliste“ (VSL) kann hier heruntergeladen werden (unterteilt nach Voll- und Halbgeschwistern). Karl der Große tritt in ihrer Ahnentafel ebenso wie z. B. Friedrich III. von Lengenfeld-Hopfenohe (ca. 1070 – 1119) 57 Mal als Ahn auf. Der Spitzenreiter ist hier aber Gerhard III. von Wassenberg (Gerhard I. von Geldern, der Flaminius, ca. 1068 – 1129): Er besetzt 68 Ahnenpositionen, und zwar 4x in der 28., 8x in der 29., 18x in der 30., 22x in der 31.,13x in der 32. und 3x in der 33. Ahnengeneration; es tritt also eine sog. Generationsverschiebung auf. (Siegfried Rösch (1899 – 1984) nennt dieses Phänomen in seiner Quantitativen Genealogie (1955) „Generationsspektrum“, abgekürzt gb.) Die Ahnennummern gehen hier in die Millionen: Die kleinste der 68 Ahnennummern nach Kekule für Gerhard III. ist 358.747.696. Zeichnet man nun als Nachfahrentafel alle (aber eben nur diese) Nachfahrenlinien, die von Gerhard III. von Wassenberg zu Rebekka und Debora Rothland führen, erhält man ein sog. Deszentorium. Wer daran interessiert ist, kann es sich hier genauer ansehen. Angegeben sind jeweils die Ahnenhäufigkeit (z) sowie die kleinste Kekule-Nummer. „Ahnengeschwister“ (nur Vollgeschwister) sind farblich markiert. Das Deszentorium von Gerhard III. von Wassenberg zu Rebekka und Debora Rothland kann hier in höherer Auflösung angesehen werden. Aktualisiert wurden außerdem im Januar 2022 die Genealogie des Bochumer Kuhhirten Diederich Henrich Kortebusch (1796 – 1866; aktuell 266 Personen, 104 Orte) sowie die Genealogie der Familie Hungerige mit den Schwerpunkten Bochum, Ostwestfalen, Eichsfeld und Ostpreußen (jetzt 2924 Personen, 219 Orte). Allen Einsendern unser herzlicher Dank!
[Hu]
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