Zum zweiten Mal in diesem Jahr war Sabine Akaboyov aus Tel Aviv in Israel Referentin eines Roland-Online-Vortrages auf Zoom. Nach dem sie vor einigen Monaten über jüdische Grabsteine und Begräbnisse referierte, stellte sie beim Vortragsabend am Dienstag, dem 8. November 2022 ihre Recherche-Ergebnisse bezüglich des Lebensweges eines deutschen Juden vor. "Ich war völlig in die Präsentation eingetaucht!", war einer der zahlreichen Kommentare der im virtuellen Zoom-Meeting-Raum anwesenden Interessierten. Gelang es der Referentin doch, bei ihrem Online-Vortrag "Von Mechernich nach Israel auf Umwegen" den äußerst komplizierten Lebensweg des deutschen Juden Ernst Liffmann vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg anschaulich, verständlich und fesselnd darzustellen. Im Auftrag einer in Deutschland lebenden Tochter des nach Israel ausgewanderten und dort 1969 verstorbenen Ernst Liffmann, machte sich Sabine Akabayov nur mit spärlichen Informationen versehen auf die Suche nach seiner Geschichte und trug innerhalb von zwei Jahren einen Lebensweg zusammen, der ihr Vortragspublikum in Erstaunen versetzte und in die Familiengeschichte eintauchen ließ. Bekannt waren nur der Name, das Geburtsdatum, der Geburtsort und die Information, dass er sich 1945 in einem Lazarett in Nordafrika befand. Zunächst stellte die Referentin die Quellen/Repositorien vor, mit deren Hilfe sie diese Fülle von Informationen zu Ernst Liffmann finden konnte. Bei ihrer Recherche fand sie unter anderem einen nationalsozialistischen Hetz-Bericht, der ihn dazu brachte, Deutschland zu verlassen und in die USA zu flüchten. Dann folgte eine unglaubliche Odyssee durch die Welt, die ihn über Aufenthalte in Frankreich, Asien über Internierungslager in Algerien schlussendlich nach Israel führte, wo er dann 1969 in Akko beerdigt wurde. Sabine Akabayov nahm ihr Publikum durch ihre Art der Präsentation eindrucksvoll mit auf die Reise und zeigte am Schluss auf, wie mit Hilfe eine genealogischen DNA-Tests der Nachkommin noch weitere Verwandte in der Welt ausfindig gemacht werden konnten, mit denen sie in regem Austausch steht. Die anschließende Frage- und Diskussionsrunde zum Vortrag war aufgrund des großen Interesses des Publikums und der fesselnden Darbietung der Präsentation hoch interessant und sehr informativ und gipfelte zum Schluss in der Aussage "So etwas darf nie wieder geschehen!" und im Aufruf einiger Teilnehmenden, die Demokratie in Deutschland durch den Gang zur Wahlurne und Setzen des Kreuzes bei den demokratischen Parteien zu erhalten und zu schützen, damit der heutigen und den nachfolgenden Generationen der Menschen in Deutschland eine Wiederholung eines solchen Leids erspart bleibt. Die Aufzeichnung des Online-Vortrages "Von Mechernich nach Israel auf Umwegen" ist auf YouTube unter folgendem Link abrufbar: https://youtu.be/yTELg1EUWSI Das Informations-Padlet mit vielen Links, die im Laufe des Abends besprochen wurden, findet man unter folgender Adresse: https://padlet.com/Roland_zu_Dortmund/Von_Mechernich_nach_Israel Slideshow mit Screenshots aus dem Vortrag:
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