Dr. Hertha Schwarz mahnte in Roland-Online-Vortrag, notwendige wissenschaftliche Standards einzuhalten! Es ist nicht nur ein typischer Fehler von beginnenden Ahnenforschenden, sondern lässt sich auch in genealogischer Literatur finden: erforschte Familiengeschichte, Ahnenlisten oder andere Werke ohne ausreichende Angaben der Forschungsquellen. Informationen, deren Herkunft und somit deren Richtigkeit nicht nachvollzogen werden können. So finden sich in genealogischen Werken auch unabsichtliche Fehler, die aufgrund der nicht vorhandene Prüfmöglichkeit durch eine Veröffentlichung weiter verteilt und als korrekt angesehen werden. Was nutzt ein Stammbaum, wenn darin nicht verzeichnet ist, aus welchen Kirchenbüchern oder Standesamtsregistern die Tauf-, Heirats- und Sterbedaten stammen? Der Vortrag "Sonst war alles für die Katz! Notwendige wissenschaftliche Standards in der Familienforschung" der Referentin Dr. Hertha Schwarz war daher ein flammender Appell, auf eine ausreichende und detaillierte Dokumentation der Quellen zu achten. Die Vorsitzende des Arbeitskreises donauschwäbischer Familienforscher präsentierte dabei auch Beispiele aus genealogischen Werken, in denen Informationen einer genaueren Prüfung nicht standhielten. So gab es zum Beispiel einen Ort, der zu der darin angegebenen Zeit noch gar nicht existierte und es war nicht feststellbar, woher der Autor die von ihm veröffentlichte Information hatte. Die Vorsitzende des Arbeitskreises donauschwäbischer Familienforscher, Dr. Hertha Schwarz mahnte in ihrem Vortrag, bei der Erstellung eines Stammbaums notwendige wissenschaftliche Standards einzuhalten. Ein Vortrag, der nicht nur beginnende Familienforschende im großen internationalen Teilnehmerkreis des Roland-Online-Vortragsabends, sondern auch schon weit fortgeschrittenen aufzeigte, dass in der eigenen familiengeschichtlichen Forschung bei der Quellendokumentation noch einiges nachzuholen ist.
In der anschließenden Fragerunde und Diskussion wurden noch viele Aspekte beleuchtet. Dabei war auch die wichtige Frage, wie dokumentiere ich frisch in den Namensdatenbanken der großen genealogischen Internetportale FamilySearch, Ancestry und MyHeritage gefundene Informationen zu Personen, deren Primärquellen man noch nicht unter die Lupe nehmen konnte, um die Richtigkeit der Daten zu überprüfen. Dazu bieten die Anbieter ausführliche Quellenangaben, die man mit wenigen Mausklicks kopieren und vorläufig in die Genealogie-Software einfügen kann. Das Digitalisat der Forschungsquelle mit ausführlicher Angabe der Quelle, woher das Digitalisat stammt, ist die beste Quellendokumentation. Diese nicht unkompliziert anmutende Feststellung führt aber dazu, dass durch das Anfügen der Digitalisate in den Stammbaum, sei es lokal auf dem PC oder im Online-Stammbaum, die eigene Forschung transparent und nachvollziehbar wird. Und das gilt nicht nur für Dokumente, sondern auch für alte Familienfotos, zu denen man dokumentieren muss, wer darauf zu sehen ist und woher das Foto stammt. Denn wenn niemand mehr weiß, wer auf den alten Bildern abgelichtet ist, wird der Foto-Schatz wertlos. Ein sehr wichtiger und informativer Vortragsabend des Roland zu Dortmund, der nach der Beantwortung der letzten Frage zum Thema noch bis 3.00 Uhr in der Nacht eine Fortsetzung im so genannten "Online-Roland-Cafe" fand.
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