Lehrerinnen und Lehrer höherer Schulen publizierten im 19. und auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sog. Schuljahresberichte, die teilweise auch kleinere wissenschaftliche Abhandlungen enthielten. Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf ist im Besitz von ca. 40.000 solcher Schulprogramme, darunter u.a. auch aus Dortmund, Essen und Duisburg. Der gemeinfreie Teil dieser Schulprogramme wurde seit 2009 digitalisiert, 2014 wurde das Projekt abgeschlossen. Insgesamt 38.000 Bände sind seitdem online verfügbar, die meisten davon aus Berlin (283), Breslau (116), Düsseldorf (104) und Hamburg (94), aber auch aus Ruhrgebiets-Städten wie Essen (38), Duisburg (23) und Dortmund (21). Münster ist mit 22 Digitalisaten vertreten. Historische Vorläufer der Schulprogramme lassen sich bereits im 18. Jahrhundert finden. Für Preußische Gymnasien wurde es dann durch einen Erlass vom 23. August 1824 verpflichtend, jährlich über die geleistete Arbeit, Lehrinhalte und Prüfungen Rechenschaft abzulegen. Inhalte dieser Rechenschaftsberichte waren u.a. der Lehrplan, eine Schuljahreschronik, eine Liste der Lehrer/-innen sowie die Namen der Abiturienten/-innen. Allerdings: Mädchen durften in Preußen zwar ab 1908 studieren, 1915 machten aber von 160.000 Schülerinnen nur 612 Abitur (Nathan, 2007). (Bildquelle: Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf) Für Dortmund sind u.a. die „Jahresberichte des Städtischen Realgymnasiums“ für die Schuljahre 1899/1900 bis 1914/1915, der „Realschule zu Dortmund“ (1907 – 1909), der „Ober-Realschule zu Dortmund“ (1900/1901) und die „Jahres-Berichte über die Städtische Gewerbeschule (Höhere Bürgerschule) zu Dortmund“ (1884/1885 – 1891/1892) verfügbar. Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler lassen sich zumindest ansatzweise über die kleinen wissenschaftlichen Abhandlungen erschließen, die als Anhang der Schuljahresberichte oder auch als eigenständige Publikation erschienen. So findet sich zum Beispiel eine „Erste Anleitung zum Mikroskopieren“ (1898) von Prof. Dr. Karl Stoltz, Direktor der Städtischen Realschule zu Dortmund, unter den Digitalisaten, die sich wohl auch so manche Schülerin bzw. so mancher Schüler „zu Gemüthe führen“ musste … Zu beachten ist, dass sich z.B. nicht jeder „Dortmund-Treffer“ auch auf eine Schule in Dortmund bezieht; so werden beispielsweise auch Publikationen angezeigt, die Lünen (Kreis Unna) betreffen, bei denen aber Dortmund als Erscheinungsort der Schrift über die Suche gefunden wird. Wir danken Volker Wilmsen für den Hinweis auf diese schöne digitalisierte Quelle. Weiterführende Literatur und Links zum Thema:
[hu]
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
Roland
|