Einen sehr gut, interessant und informativ referierten Vortrag erlebten die interessierten Roland-Mitglieder am Dienstag, dem 9. Mai 2017 im Raum „Venus“ des Hotels Drees in Dortmund mit dem Referenten und Buchautoren Bernd Robben aus Emsbüren. Das Heuerlingswesen war rund 400 Jahre lang bis ins 20. Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil des Lebens auf dem Lande. Die Heuerleute bildeten die ärmste Bevölkerungsschicht. Je nach Region haben bis zu 70 Prozent der alteingesessenen heutigen Bevölkerung Heuerleute als Vorfahren. Ihre Lebensverhältnissen in den Dörfern waren alles andere als idyllisch: Das offene Herdfeuer bildete oftmals die einzige Wärmequelle im Heuerlingshaus. „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuleute kommen!“ dieser früher bekannte Ausspruch verdeutlicht die prekäre Stellung der Heuerlinge - in anderen Regionen auch Häusler oder Kötter genannt -, die nur über geringe Flächen Land zur Bewirtschaftung verfügen konnten und die Pacht dafür auf dem Hof des Bauern abtragen mussten. Die Heuerleute waren also in ihrer Existenz total von den Bauern abhängig. Mit dem Aufkommen des sog. Wirtschaftswunders in den 50er Jahre verschwand diese Sozialisationsform bis etwa 1965 ersatzlos. Wir möchten uns bei Bernd Robben sehr herzlich für diesen gelungenen Roland-Vortragsabend bedanken. Bernd Robben aus Emsbüren referierte lebendig und informativ über die Heuerlinge. Anschließend baten einige Teilnehmer den Referenten noch um ein Erinnerungsfoto.
Comments are closed.
|
Roland
|